Prophylaxe
Karies- und Parodontalerkrankungen gehören zu den am weitesten verbreiteten Gesundheitsproblemen in unserer modernen Gesellschaft. Dennoch gibt es effektive und langfristige Möglichkeiten, um Zahnschäden vorzubeugen. Neben regelmäßigen Zahnarztbesuchen stehen weitere Vorsorgemaßnahmen zur Verfügung.
Professionelle Zahnreinigung
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) umfasst eine vollständige Entfernung versteckter und auch mineralisierter Zahnbeläge oberhalb (Zahnstein) und unterhalb (Konkrement) des Zahnfleisches mit dem Ultraschallgerät und mit Handinstrumenten (Scaler) bzw. Sandstrahler (Airflow).
Anschließend wird mit einem rotierenden Gummikelch und Polierpaste hochglanzpoliert und restliche Verfärbungen beseitigt. Im Abschluß werden alle Zahnoberflächen mit Flouridlack behandelt, zum Schutz des Zahnschmelzes, und das Zahnfleisch mit einem entzündungshemmenden Medikament touchiert.
Einige Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten für diese Behandlung. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.
Intensivprophylaxe
Lokale Fluoridierung
Regelmäßig (3-monatlich) angewandte Fluorid-Lacke schützen vor Karies und geben dem Zahn die Widerstandskraft einer gesunden Zahnoberfläche zurück.
Die Kosten für diese Behandlung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse halbjährlich vom 6.–18. Lebensjahr.
Fissuren-Versiegelung
Ein wirksamer und nachhaltiger Schutz gegen Karies ist die Versiegelung der Fissuren von gesunden Backenzähnen.
Die Kaufläche unserer Backenzähne besteht aus vielen kleinen Rillen und Furchen, den Fissuren. Sie sind oft so klein, dass sie mit der Zahnbürste nicht gereinigt werden können. Es können sich ungehindert Speisereste ablagern und Zahnbeläge bilden. Hier finden Bakterien optimale Wachstumsbedingungen, darunter auch sogenannte Kariesbakterien.
Die Kosten für diese Behandlung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse vom 6.–18. Lebensjahr für die „große“ Backenzähne (Molaren). Auch Fissuren-Versiegelung der „kleinen “ Backenzähnen (Pämolaren) ist empfehlenswert. Sprechen Sie uns zu den Kosten an.
Keimtest
Ein Keimtest ist ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel im Rahmen der Parodontose-Behandlung. Mit Hilfe einer molekular-biologischen Methode können Bakterien schnell und sehr sensitiv identifiziert werden. Erkrankungen des Herzens, Diabetes, Hirninfarkte sowie Frühgeburten können durch Parodontose-Keime provoziert werden. Mit einem Keimtest und - falls notwendig - einer anschließenden gezielten Behandlung können diese beseitigt und den Risikopatienten geholfen werden.
Die Kosten für den wichtigen Bakterien-Test sind vom Patienten selbst zu tragen. Privat Versicherte sollten sich zuvor bei ihrem Krankenversicherer nach einer eventuellen Kosten-Übernahme erkundigen.